Was, wann, wo in Knittelfeld?

April 2024
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Stadtgeschichte

1224

Knittelfeld 1681 – Vischer Stich.
Darstellung Knittelfeld 1681 als kleiner Ort mit einer Stadtmauer

Der Ort Knittelfeld wird als Chnvttelvelde namentlich erstmals in einer lateinischen Urkunde vom 1. August 1224 erwähnt. Es wird die Kirche in dem Orte (eccclesia in Chnvttelvelde) erwähnt und ein Zehent Streit, in dem sich das Domstift Seckau für die Pfarre Kobenz und Stift St. Lambrecht für Lind als Anspruchs-berechtigte gegenüber stehen.

13. Jahrhundert

Knittelfeld wird im 13.Jh. unter dem Babenberger Herzog Leopold VI. dem „Städtegründer“ auf einer späteiszeitlichen Schotterterrasse in H-Form mit drei Toren planmäßig angelegt. Von der Ingering wurde an ihrem Übergang ins Aichfeld der heutige Sachendorfer Bach (Stadtbach) abgeleitet, der jeweils auf der Ost- und Westseite die Stadt umfließt.
Knittelfeld liegt an der wichtigen „Venedigerstraße“, die über Villach und dem Semmering nach Wien führt. Aus dem Jahre 1288 ist das 1. Stadtsiegel bekannt. Es zeigt drei senkrecht stehende astlose Knüttel.

14. Jahrhundert

1302 verleiht Herzog Rudolf III. von Habsburg in Bruck an der Mur das Judenburger Stadtrecht. Knittelfeld ist eine bäuerlich geprägte, von Eisenwerken umgebene Handel, Gewerbe und Flößerei betreibende Kleinstadt im Schatten der älteren reicheren Handelsstadt Judenburg.
Der Reimchronist Ottokar aus der Gaal beschreibt einen Heuschreckeneinfall im Jahre 1309. Ebenso gab es in den Jahren 1338-1340 eine Heuschreckenplage und Hungersnot.
1348 gab es ein erstmaliges Auftreten der Pest, des „Schwarzen Todes“.

15. Jahrhundert

Im Jahre 1447 erhält Knittelfeld von König Friedrich III. (später Kaiser) die Blutgerichtsbarkeit. 1471 wird erstmals eine Schule in der Kirchengasse, rechts neben dem Benifiziatenhaus der Katharinenstiftung erwähnt.
1480 lagern die Türken vor Knittelfeld. St. Johann im Felde, (die Friedhofkirche) wird zerstört. 1481 Wiederaufbau der Kirche im gotischen Stil.

16. bis 18. Jahrhundert

Lutherstiege.
Bild der renovierten Lutherstiege

Ein Großteil der Knittelfelder Bevölkerung wird 1571 lutherisch. Die Lutherstiege trägt den Namen von den lutherischen Hammerherren in Ainbach. 1664 gab es den ersten großen Stadtbrand. Ein weiterer großer Brand ereignete sich 1742. Zwei Votivbilder über diese Ereignisse befinden sich im Rathaus.
1709 wird die Kapuzinerkirche eingeweiht. Das Grundstück außerhalb der Stadt stellte der Magistrat unentgeltlich zur Verfügung. 1998 verlassen die Kapuziner nach fast 300 Jahren die Stadt - danach Rektorat der Diözese Graz-Seckau.
1713 wird nach Abklingen der Pest die Errichtung einer Pestsäule gelobt und vom Judenburger Bildhauer Balthasar Prandstätter mit Skulpturen von vier Pestheiligen errichtet.
Am 11. April 1788 wurde der junge Floßmeiser Josef Weninger zum ersten Knittelfelder Bürgermeister gewählt.

19. Jahrhundert

Bahnhof Knittelfeld mit Lok der Kronprinz Rudolf-Bahn.
Altes Schwarz-Weiß-Foto mit einer Dampflok vor dem Bahnhof Knittelfeld

Ende 1800 erneuter Franzosen-einmarsch mit zweimonatiger Besetzung der Stadt.
1842 gab es den größten Stadtbrand in der Geschichte Knittelfelds. In der ersten Hälfte des 19. Jh. werden die Stadtbefestigungen aus dem 14. bis16. Jh. großteils abgetragen.
1868 wird Knittelfeld Bahnstation. Aufnahme des Zugverkehrs der k.k. privilegierten Kronprinz Rudolf-Bahn St. Valentin-Tarvis-Laibach. 1869 wird die Hauptwerkstätte der Bahn errichtet. Der Eisenbahnbau bewirkt einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufstieg. Knittelfeld wird Industriestadt. Die Haardtsche Metallwarenfabrik (spätere Austria) wird gegründet.

20. Jahrhundert

Hauptplatz, Bombenzerstörung 23. Februar 1945.
Zerstörter Hauptplatz durch Bomben. Alles liegt in Trümmer und Schutt

1914 brach der 1. Weltkrieg aus und in Knittelfeld wird ein Kriegsge-fangenenlager für 33.000 (Höchstzahl) Gefangene errichtet. 1919 übernimmt die Stadtgemeinde dieses Lager und ein neuer Stadtteil - die „Neustadt“ entsteht.
1938 Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland. Der Hauptplatz wird in Adolf Hitler Platz umbenannt. Jüdische Familien werden aus Knittelfeld vertrieben. 1944 bis 1945 fanden schwere Bomben- und Tieffliegerangriffe statt. Der 23. Februar 1945 war der Schreckenstag für Knittelfeld. Ein Flächenbombardement verursacht schwere Zerstörung in der Stadt und in den Betrieben - 235 Todesopfer sind zu beklagen.

Das Leben der Nachkriegszeit war geprägt vom Mangel an allem. Es folgten nun die Jahre des Wiederaufbaues. 1951 Bahnhofneubau, 1956 Einweihung der wieder aufgebauten Stadtpfarrkirche. Sanierung der Schulgebäude und Neubau des Volkshauses folgten. Das neue Rathaus wird 1969 eröffnet. 1998 wird auf dem Turm der Stadtpfarrkirche der Turmhelm aufgesetzt - damit ist der Wiederaufbau abgeschlossen.
1988 Fertigstellung des Kultur & Kongresshauses, sowie Abriss der letzten bewohnten Baracke in der Neustadt. 1999 großer Erfolg der Landesausstellung „Verkehr“ in Knittelfeld.

21. Jahrhundert

2009 wird die Kapuzinerkirche zur rumänisch-orthodoxen Pfarrkirche. 2010 wird unsere Stadt Landessieger im Blumenschmuckwettbewerb und geht somit als schönste Blumenstadt der Steiermark hervor. Knittelfeld hatte im Jahr 2012 11.552 Einwohner. 2012 wurden die Bezirke Knittelfeld und Judenburg zusammengelegt. Der neue Bezirk heißt Murtal. 2015 kam es zur Gemeindezusammenlegung. Mit 1. Jänner 2015 wurde Apfelberg mit Knittelfeld fusioniert. Die Einwohnerzahl stieg dadurch auf knapp 13.000 Personen.

Foto:Sandro Zangrando 2021